Was ist ein Tauchschein?

 

Tauchscheine oder Tauchabzeichen werden auch Brevet genannt und sind der Nachweis einer erfolgreich absolvierten Tauchausbildung. Ohne einen Tauchschein darf keine Tauchausrüstung ausgeliehen werden.

Es gibt viele verschiedene Tauchscheine, die für unterschiedliche Anwendungsbereiche notwendig sind. Auch die Möglichkeiten, einen Tauchschein zu machen, sind vielfältig.

Tauchorganisationen

 

Die bekanntesten Ausbildungsorganisationen wollen wir Ihnen im Folgenden vorstellen: 

PADI (Professional Association of Diving Instructors)
SSI (Scuba Schools International)
CMAS (World Confederation of underwater Activities)
NAUI (National Association of underwater Instructors) 

Jeder dieser Tauchverbände hat eigene Tauchschulen und Tauchvereine. Da die Verbände ihre Lizenzen (Brevets) untereinander akzeptieren, können Sie verschiedene Scheine auch bei verschiedenen Verbänden machen.

 

Tauchscheine und Tauchabzeichen der verschiedenen Organisationen

Die Tabelle zeigt, dass die Ausbildungsorganisationen sich auch in den Namen der einzelnen Tauchscheine unterscheiden. Allerdings ist es so, dass die einzelnen Kurse für Tauchscheine der verschiedenen Organisationen in der Regel fast identische Inhalte haben.

 

Welche Tauchscheine gibt es?

 

Einführungsprogramm

Im ersten Schritt steht ein Schnuppertauchgang an. Hier können Sie testen, ob Ihr Körper den Herausforderungen des Tauchsports gewachsen ist. Die meisten Tauchschulen bieten dieses Programm im begrenzten Freiwasser oder im Pool an. In diesem Kurs werden die absoluten Grundlagen, wie das Atmen unter Wasser, thematisiert. 

Supervised Diver

Dieser Tauchschein (beaufsichtigter Taucher) erlaubt das Tauchen mit einem ausgebildeten Tauchlehrer.

Autonomous Diver

Wer den nächsten Tauchschein (Einsteiger) absolviert hat, darf mit Partnern, die mindestens das selbe Level erreicht haben, Tauchgänge durchführen. Dieses Tauchabzeichen erlaubt dem Taucher 18 Meter tief zu tauchen.

Fortgeschrittene

Der Tauchschein für Fortgeschrittene bestätigt die Fähigkeit, einen Tauchgang vorzubereiten und befähigt dazu, eine Gruppe zu führen. Während des Kurses für diesen Tauchschein wird der Taucher in den Bereichen Gruppenführung, Navigation und Orientierung geschult.

Rettungstaucher

Taucher, die einen Tauchschein im Bereich Rettungstauchen haben, sind in der Lage, sich selbst und andere Taucher zu retten. Sie können Probleme schnell erkennen und diese lösen. Außerdem wird in diesem Kurs Notfallmanagement erlernt. Die Voraussetzung für eine Teilnahme an diesem Kurs ist ein Erste Hilfe Kurs, der in den letzten 2 Jahren absolviert wurde.  

Dive Leader

Als Guide hat der Taucher eine Führungsposition und trägt somit große Verantwortung. Er hat die Kontrolle über alle Tauchschüler und ist für die Sicherung des Tauchgangs verantwortlich. Taucher mit einem Dive Leader Tauchschein dürfen allerdings keine Tauchprüfungen abnehmen. Die Planung und Ausführung von Notfallmaßnahmen ist ebenfalls Teil der Ausbildung.

Um diesen Tauchschein zu absolvieren, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen: Der Taucher muss mindestens 18 Jahre alt sein, ein ärztliches Gesundheitszeugnis vorlegen und eine gewisse Taucherfahrung mitbringen. Bei den meisten Organisationen sind es mindestens 65 Tauchgänge.

Scuba Instructor

Der letzte Tauchschein ist der Schein zum Tauchlehrer. Wer diesen Tauchschein besitzt, darf Spezialkurse unterrichten und ist für Bereiche wie Tieftauchen, Nachttauchen, Strömungstauchen, Gruppenführung und Orientierung qualifiziert. Wer den Tauchschein als Tauchlehrer absolvieren möchte, muss einen Gesundheitsnachweis darlegen, mindestens 18 Jahre alt sein, einen Erste Hilfe Kurs belegt haben und seit mindestens 6 Monaten ein anerkannter Dive Leader sein.

Das standardisierte Ausbildungsverfahren endet mit einer schriftlichen Klausur und einer mündlichen Prüfung. Die Bewertung der Leistung erfolgt in jeder Phase der Ausbildung.

Spezielle Tauchscheine

Zusätzlich zu diesen Tauchscheinen gibt es noch einige weitere Qualifikationen. Beispiele hierfür sind das Nachttauchen, das Eistauchen, das Höhlentauchen, das Tieftauchen oder die Unterwasserfotografie. Wer Interesse an diesen Themen hat aber noch kein Scuba Instructor ist, kann hierzu Spezialkurse bei einer der Organisationen belegen.

 

Voraussetzungen für einen Tauchschein

 

Es kann nicht jeder einen Tauchschein machen. Um an einem Tauchkurs teilzunehmen, müssen einige Bedingungen erfüllt sein.

Das Mindestalter für den ersten Tauchschein liegt je nach Organisation  zwischen 10 und 15 Jahren, der Tauchschüler muss gut schwimmen können und in Deutschland ist in der Regel ein Check vom Hausarzt nötig. In einigen Urlaubsregionen wird keine Untersuchung verlangt. Um sicher zu gehen, dass Ihr Körper für einen Tauchgang geeignet ist, empfehlen wir einen Besuch beim Arzt bevor Sie Ihre Tauchausbildung starten. Denn Sicherheit beim Tauchen geht vor.

Was kostet ein Tauchschein?

 

Die Preise für einen Tauchschein variieren extrem stark. Zuerst einmal kommt es darauf an, wo Sie den Tauchschein machen möchten. In Urlaubsregionen ist es in der Regel teurer, an einem Tauchkurs teilzunehmen, als in der Heimat. In Deutschland können Sie mit einem Preis von 300 - 400 € rechnen. Diese Zahl ist nur ein Richtwert, jede Tauchschule kann die Preise natürlich selbst bestimmen.

Bei einem Preis, der deutlich unter 300 € liegt, sollten Sie hellhörig werden. Denken Sie an dieser Stelle immer an Ihre Sicherheit. An einer guten Tauchausbildung sollten Sie nicht sparen. Letztendlich sollte die Qualität der Ausbildung und nicht der Preis entscheidend sein. Informieren Sie sich also ausreichend über die Tauchschule Ihrer Wahl.