Welche Tauchmaske benötige ich bei Weitsichtigkeit?
Jeder Weitsichtige kennt dieses Gefühl: Kommt ein Gegenstand näher, so wird es anstrengender, ihn zu erkennen. Hier kann das Tauchvergnügen schnell zur Anstrengung werden, denn nicht jeder Weitsichtige ist in der Lage, nahe Sehsituationen durch Eigenleistung auszugleichen. Bei Weitsichtigkeit kann zwischen der allgemeinen Übersichtigkeit, der sogenannten Hyperopie und der berühmten Altersweitsichtigkeit, der Presbyopie, unterschieden werden.
Alle Sehfehler können mit den unterschiedlichsten Korrekturen auch beim Tauchen ausgeglichen werden. Kontaktlinsen und Tauchmasken mit Sehstärke sind die gängisten Lösungen. Um die Entscheidung einfacher zu machen wollen wir alle Varianten hier direkt miteinander vergleichen.
Was ist eigentlich Weitsichtigkeit?
Die klassische Weitsichtigkeit tritt oft schon im jungen Alter auf. Viele junge Leute bemerken sie gar nicht, denn die eigene “Muskelkraft” gleicht die Fehlsichtigkeit aus. Dies bedeutet aber immer auch eine Überlastung der Augen, denn wie in einem Fitnessstudio heben Sie den ganzen Tag Gewichte.
Kopfschmerzen, Augenbrennen, Konzentrationsschwäche und Müdigkeitserscheinungen sind oftmals die Folge. Dies wird jedoch selten sofort mit einer eventuellen Fehlsichtigkeit in Verbindung gebracht. Augenoptiker in ganz Deutschland stellen immer wieder fest, dass eine Brille mit entsprechendem Pluswert die bessere Lösung für Migräne-Patienten wäre.
Übrigens haben schon Kinder sehr früh eine erhöhte Weitsichtigkeit, die aber durch ebendiese Eigenleistung ausgeglichen werden kann und sich oftmals im Verlauf der Jahre reguliert. Solange keine der o.g. Beschwerden auftreten, ist eine Brille also in jungen Jahren nicht zwingend notwendig.
Es gibt zwei Arten von Weitsichtigkeit:
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Brechwert-Hyperopie:
Die Netzhaut ist die Leinwand unseres Sehens. Eine Lichtquelle wird im Auge so stark abgelenkt, dass sie theoretisch erst hinter der Netzhaut im Auge auftrifft. Die Ursache ist eine zu geringe Brechkraft im "Seh-System" aus Hornhaut, Glaskörper und Augenlinse.
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Achswert-Hyperopie:
Im Verhältnis zum sogenannten Gullstrand-Auge (festgelegte Norm für Rechtsichtigkeit) ist der Augapfel zu kurz, was Lichtstrahlen ebenfalls erst hinter Netzhaut auftreffen lässt. Diese Form ist auch bekannt als Sehwert-Hyperopie.
Welche Lösungen gibt es für Weitsichtige beim Tauchen?
Grundsätzlich gibt es drei gängige Lösungen für weitsichtige Taucher:
1. Ohne zusätzliche Sehhilfe tauchen
2. Kontaktlinsen unter der Tauchmaske
3. Taucherbrillen mit Fertiggläsern (Sehhilfen)
4. Tauchmasken mit individueller optischer Verglasung
Tauchen ohne Korrektion für Weitsichtigkeit
Wer vermeintlich auch ohne Brille noch gut sieht, dem steht nichts im Wege, die volle Auswahl an Tauchmasken ohne Korrektionsgläser zu wahrzunehmen. Sie sind schnell verfügbar, günstig und gerne auch sehr farbenfroh. Vor allem Kinder (die oft schon weitsichtig sein können, ohne es zu merken) gleichen durch Eigenleistung der Augen einen eventuell fehlenden Sehwert aus. Dem Tauchvergnügen steht nichts im Wege.
Wer auch sonst keine Beschwerden, wie Kopfschmerzen oder Müdigkeitserscheinung hat und im Alltag gut sieht, benötigt zum Tauchen nicht zwingend eine Maske mit Sehwert. Wer hingegen schon eine Lesebrille benötigt, sollte sich Gedanken über die Anschaffung einer Tauchmaske mit optischen Lesegläsern (Einstärke) machen, um immer einen entspannten Blick auf den Tauchcomputer werfen zu können.
Tauchen mit Kontaktlinsen für Weitsichtige
Der Urlaub steht an und das erste Mal geht es auf die Malediven. Wer so weit weg will, beschäftigt sich intensiv mit seinem bevorstehenden Trip. In der Umgebung gibt es natürlich viele Diving Touren im Angebot. Wer als Brillen- oder Kotaktlinsenträger unter Wasser etwas sehen will, sollte schnell handeln.
Vielen kommt vielleicht zunächst der Gedanke, ihre normale Brille unter der Tauchmaske zu tragen. Im schlimmsten Fall wird erst beim Tauchgang bemerkt, dass dies keine gute Idee ist, weil die Tauchmaske aufgrund der Brillenbügel nicht richtig abdichten kann.
Abhilfe schaffen Kontaktlinsen, denn sie sind schnell und vor allem günstig verfügbar, oftmals sogar direkt am Urlaubsort. Nah- oder Multifokallinsen sind perfekt für die kleine Spritztour zum Korallenriff. Wichtig ist es jedoch, das Ein- und Aussetzen zu beherrschen. Ungeübte sollten unbedingt vorher testen, welche Art von Kontaktlinsen die beste ist, um nicht nur gut sehend, sondern auch bequem tauchen zu können.
Hier helfen der Augenarzt oder Augenoptiker, um nicht Gefahr zu laufen, die falschen Linsen auszuwählen. Allerdings ist auch Vorsicht geboten. Denn wer seine Maske ausbläst läuft Gefahr, die Kontaktlinsen dabei zu verlieren. Bei Monatslinsen ein teures Vergnügen. Die günstigere Alternative sind Tageskontaktlinsen. Sie können vor dem Tauchgang eingesetzt und nachher bequem entsorgt werden. Ein Verlust ist nicht ganz so schmerzlich.
Taucherbrillen mit Fertiggläsern (Sehhilfen) für Weitsichtige
NIcht jeder verträgt Kontaktlinsen oder ist Fan des damit einhergehenden Pflegeaufwands. Der kurzfristig geplante Urlaub mit Schnorcheln im Korallenriff könnte einen Dämpfer bekommen, wenn man eben kein Fan von Kontaktlinsen ist. Eine Tauchmaske mit Fertiggläsern kann hier die Rettung sein. Sie ist schnell verfügbar und schafft Abhilfe.
Allerdings gehen weitsichtige Taucher mit diesem Produkt einen Kompromiss ein, der nicht für jeden verträglich ist. Fertiggläser für Tauchmasken sind nicht auf den individuellen Sehwert abgestimmt. Es gibt sie, je nach Anbieter, in 0,5-1,0 Dioptrienschritten. Hornhautverkrümmungen zum Beispiel können sie aber nicht ausgleichen. Kopfschmerzen, Anstrengungsgefühl oder gar Doppelbilder können bei längerer Tragezeit das Sehen erschweren und ein schönes Tauch- oder Urlaubserlebnis ausblenden.
Optische Tauchmasken für Weitsichtigkeit
Wer auch beim Tauchen hohe Ansprüche hat, wird ganz wahrscheinlich jetzt hellhörig. Denn es gibt eine Lösung, unter Wasser genau so scharf sehen zu können, wie mit einer Brille über Wasser. Nicht nur Profitaucher, Hobbytaucher, sondern auch Urlauber bei ihrem ersten Tauch- oder Schnorchelkurs wollen ihr Erlebnis unter Wasser in vollen Zügen genießen.
Bei einer optisch verglasten Tauchmaske werden alle individuellen Sehwerte (Sphäre, Achse, Cylinder, Addition) und Parameter (Pupillendistanz und Durchblickspunkt) berücksichtigt.
Im Gegensatz zu den anderen Varianten ist diese Lösung nichts für Kurzentschlossene, denn gutes Handwerk braucht Zeit. Meist werden die Gläser mit einem Spezialkleber von innen auf die Maskenscheibe aufgesetzt. Fast alle Zweiglasmasken lassen sich auf diese Weise mit Gläsern in Sehstärke bestücken.
Genau wie bei normalen Brillen, gibt es diese Masken nicht nur mit Einstärkenggläsern, sondern ebenfalls mit Bifokal- und Gleitsichtgläsern. Die letzten beiden Varianten eigenen sich für kurzsichtige Taucher, die zusätzlich eine Unterstützung für den Nahbereich (Ablesen des Tauchcomputers oder beim Fotografieren.