Was ist Apnoetauchen?

 

Tief einatmen und abtauchen - ohne Chance, unter Wasser noch einmal Luft zu holen. Die Rede ist vom Ursprung aller Taucharten, dem Apnoetauchen. Weil bei dieser Sportart nur mit der eigenen Atemluft getaucht wird, zählt Apnoe zu den gefährlichsten und anspruchsvollsten Arten des Tauchens.

Apnoetauchen wird seit Menschengedenken als Methode zum Muscheln und Perlen sammeln, aber auch zum Speerfischen eingesetzt. Auch heute noch zählt das Speerfischen in vielen Ländern zum festen Bestandteil des Fischfangs.

Aufgrund der Faszination, die Unterwasserwelt ohne technische Gerätschaften zu erforschen, hat sich Apnoetauchen zu einer beliebten Tauch- und Extremsportart entwickelt.

Der Begriff Apnoe bezeichnet das lange Aussetzen, beziehungsweise Anhalten des Atems. Damit Apnoetaucher ihren Atem möglichst lange anhalten können, gibt es spezielle Atemtechniken und Yogaübungen. Denn neben einer gesunden körperlichen Verfassung, kommt es beim Apnoe vor allem auf eine gute mentale und geistige Verfassung an.

Apnoetauchen oder Freediving?

Freediving, im deutschen Freitauchen, meint, dass der Taucher frei von technischen Geräten taucht, die ihn mit Sauerstoff versorgen. Neben Anzug, Flossen und Tauchmaske hat er für seinen Tauchgang lediglich die eigene Atemluft. Entsprechend meinen Apnoe- und Freitauchen ein und dasselbe, wobei der Begriff Apnoe die Situation besser beschreibt.

In der globalen Sportszene wird meistens der moderne Begriff Freediving verwendet.

Aussprache von Apnoe

„Das heißt Apnööö und nicht Apnoeee”, lauten grundsätzlich die tiefgründigen Diskussionen, wenn es um die Aussprache dieses seltsamen Wortes geht.

Aber wie wird Apnoe denn jetzt ausgesprochen?

Die Apnoe ist ein Begriff aus der Medizin und entstammt ursprünglich, wie viele medizinischen Begriffe, dem altgriechischen Wort apnoia, was zu deutsch so viel bedeutet wie Atemlosigkeit.

Grundsätzlich sollte man wissen, dass es im griechischen Alphabet, keine Umlaute, sprich kein Ä, Ö oder Ü, gibt, womit klar sein sollte, dass die korrekte Aussprache Apnoe ohne “ö” ist.

Wem diese Erklärung nicht reicht, der darf gerne einen Blick in den Duden werfen. Dort steht die Aussprache in Lautschrift. In der Online-Version gibt es die passende Tonspur gleich dabei.

 

Die Gefahren beim Apnoetauchen - Achtung!

 

Jeder der mit Freediving beginnen möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es sich um einen Extremsport handelt, der wenig mit “Ringetauchen” im Hallenbad zu tun hat.

Immer wieder kommt es zu Unfällen, bei denen nicht nur Hobbysportler, sondern auch Topathleten, wie Nicholas Mevoli oder sogar mehrfache Weltmeister, wie die erfahrene Taucherin Natalja Moltschanowa ihr Leben lassen.

Mevoli tauchte in eine Tiefe von 72 Meter und zog sich ein Lungenödem zu. Letztlich verlor er das Bewusstsein und vertarb trotz Wiederbelebungsversuchen. Er war der erste Athlet, der bei einem internationalen Wettkampf starb.

Die Rekordtaucherin Natalja Moltschanowa tauchte an ihrem verhängnisvollen Tag zwar nur auf 35 Meter hinab, kam allerdings nie wieder an die Oberfläche und ihr Körper wurde nie gefunden. 

 

Apnoetauchen Extremsport-Doku

Empfohlener Artikel: Apnoetauchen - Atemübungen und Vorbereitung

Warum ist Apnoetauchen gefährlich?

Was kann schon so gefährlich daran sein, sich ohne atmen zu können in die Tiefen zu stürzen, wo extreme Druckverhältnisse, schlechte Sicht, starke Strömungen und böse Urzeitmonster herrschen?

Fangen wir doch im gemütlichen, gut temperierten Schwimmbad an…

Der Schwimmbad-Blackout

Wenn man nicht gerade zum Tauchen ans Meer fährt, um den Rekord im Tieftauchen zu brechen, kann man auch ins heimische Schwimmbad um die Ecke und sich im Strecken- oder Zeittauchen versuchen - auch diese Disziplinen gehören zum Freediving.

Gefährlich kann es werden, wenn der sogenannte Schwimmbad-Blackout eintritt.

In der Regel setzt unser Atemreiz ein, sobald der Kohlenstoffdioxid-Partialdruck in unserem Blut ansteigt. Ignorieren wir diesen Atemreiz und halten unseren Atem weiter an, wird der Kohlenstoffdioxidgehalt im Blut immer höher und das Verlangen zu atmen heftiger.

Zeitgleich nimmt der Sauerstoff-Partialdruck im Blut ab, unser Gehirn wird unterversorgt und wir werden bewusstlos.

Bei Disziplinen, wie dem Streckentauchen, bei denen die Muskeln stärker beansprucht werden, ist die Produktion von Kohlenstoffdioxid und der Verbrauch von Sauerstoff wesentlich höher.

Entscheidend für den Schwimmbad-Blackout ist jedoch meisten das Hyperventilieren (schnelle, tiefe Atmung über die Brustmuskulatur, oft bei Panikzuständen) vor dem Tauchgang. Mittels dieser Atemtechnik versucht der Taucher, den Kohlendioxidgehalt zu reduzieren.

So ist es möglich, den Atemreflex hinauszuzögern, jedoch mit Gefahr, dass der Sauerstoffgehalt für die Schwelle zum Blackout erreicht ist, bevor der Atemreiz einsetzt. Tritt dieses Szenario ein, verliert der Taucher oftmals ohne Vorwarnung sein Bewusstsein - tadaaa, Schwimmbad-Blackout!

Wir wollen an dieser Stelle vorsichtshalber erwähnen, dass ein Schwimmbad-Blackout nicht nur im Schwimmbad auftreten kann.

Und noch etwas sehr wichtiges - niemals alleine Tauchen!

Der Flachwasser-Blackout oder Aufstiegs-Blackout

Zum Flachwasser-Blackout kommt es, wenn sehr tief getaucht wird. Häää, wie soll das denn gehen?

Flachwasser und Tieftauchen klingt erstmal sehr widersprüchlich, ist aber recht einfach erklärt. Je tiefer der Apnoetaucher unter der Wasseroberfläche ist, desto höher ist der Umgebungsdruck, der auf ihm lastet. Dadurch drücken sich Brustkorb und Lunge zunehmend zusammen und die Atemluft wird komprimiert.

Es folgt die Erhöhung des Sauerstoff-Partialdrucks, was zu einem verstärkten Übergang von Sauerstoff ins Blut führt, wodurch letztlich der ganze Körper mit CO2 versorgt wird.

Sauerstoff hat der Taucher also vorläufig genug da unten und ein Blackout scheint an dieser Stelle eher unwahrscheinlich, alles wunderbar, wäre da nicht der Weg zurück nach oben.

Am kritischsten ist für den Taucher in der Tat der Weg zurück an die Wasseroberfläche, weshalb oft die Rede von einem Aufstiegs-Blackout ist. Problematisch ist meistens das letzte Drittel des Aufstiegs, denn der Druck lässt drastisch nach und die Atemluft und die Lunge dehnen sich wieder aus.

Was folgt ist ein starker Abfall des Sauerstoff-Partialdrucks, denn während des Tauchgangs wurde der Großteil des Sauerstoffs in Kohlendioxid verstoffwechselt. In der ausgedehnten Lunge und der Atemluft herrscht ein Überschuss von Kohlenstoffdioxid und das Blut kann nicht mehr genügend Sauerstoff zum Gehirn transportieren. Zwangsläufig kommt es zur Bewusstlosigkeit des Tauchers.

Besonders kritisch sind die letzten 10 Meter, auf denen sich das Lungenvolumen noch einmal verdoppelt. Ein Blackout ist in dieser Tiefe und bei Erreichen der Wasseroberfläche am wahrscheinlichsten.

Zusätzliche Gefahr besteht aufgrund des hohen Kohlenstoffdioxids, das dem Taucher das heftige Verlangen zu atmen signalisiert. Kann er dem Verlangen nicht mehr widerstehen, kommt es zur Wasseraspiration (Eindringen von Wasser in die Atemwege) und in der Folge zum Tod durch Ertrinken.

Mehr zum Thema Aufstieg, finden Sie im Artikel: Aufsteigen beim Tauchen

Samba und Apnoetauchen?

Als wenn Luft anhalten nicht schon reicht, gibt es jetzt auch noch Tanz-Tipps oder was? Möchte man beim Wort Samba zumindest meinen.

Mit dem Tanz Samba hat das ganze allerdings eher wenig zutun. Im Apnoe wird mit Samba der Verlust der motorischen Fähigkeiten gemeint. Der korrekte Begriff lautet eigentlich LMC, Loss of motor control.

Ein Samba oder LMC entsteht, genauso wie beim Blackout, durch eine Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Der Unterschied liegt darin, dass der Samba kein kompletter Blackout ist, sondern als eine Art Vorstufe gilt.

Symptomatisch für einen Samba sind Krämpfe und unkontrollierte Muskelbewegungen. Sehr häufig ist bei Tauchern, die einen Samba erleiden, eine ausgeprägte Nickbewegung zu erkennen. Je nachdem wie stark ein LMC in Erscheinung tritt, sollten Helfer zur Stelle sein und den Kopf des Tauchers vor Stößen schützen und ihn motivieren, ruhig zu Atmen. Andernfalls ist es möglich, dass dieser in einen Blackout übergeht.

Ein Samba dauert meistens 10-15 Sekunden, dann trifft frischer Sauerstoff von den ersten Atemzügen im Gehirn ein und die Motorik kehrt zurück. Je nach Sauerstoff-Unterversorgung, kann die Zeitspanne auch 30 Sekunden betragen, spätestens dann sollte alles wieder in Ordnung sein.

An dieser Stelle sollte noch erwähnt werden, dass der Samba, wie auch der Blackout, zeitverzögert auftreten kann. Also nicht wundern, wenn der Taucher aus dem Wasser kommt und im Anschluss eine Tanzeinlage gibt.

Dekompression und Taravana

Weil Deko-Unfälle in der Regel den Gerätetauchern vorbehalten sind - denen wollen wir in diesem Blogartikel aber ausnahmsweise mal keine Aufmerksamkeit schenken - gibt es die Erklärung, was eine Dekompression bedeutet, im Schnelldurchlauf. Auf die Plätze, fertig, los!

Aufgrund des hohen Umgebungsdrucks im Wasser, löst sich Stickstoff aus der komprimierten Atemluft und wandert ins Körpergewebe. Fällt der Druck beim Aufstieg wieder, gibt das Gewebe den Stickstoff in Form von winzigen Gasbläschen in den Blutkreislauf zurück.

Große Mengen von Stickstoff können sich jedoch erst bei langen Tauchgängen bilden. Neben dem Umgebungsdruck, spielt also auch die Zeit eine Rolle.

Bei Einhaltung von Dekompressions-Stopps atmen wir den Stickstoff einfach wieder aus, weil die Gasbläschen in der Lunge gefiltert werden. Kritisch wird es nur, wenn der Aufstieg zu rasant erfolgt. In diesem Fall kann der Stickstoff nicht schnell genug abgebaut werden. In der Folge bilden sich immer mehr und vor allem größere Stickstoffblasen, die dazu führen können, dass unsere Gefäße verstopfen.

Die gesundheitlichen Folgen sind unterschiedlich und werden in drei Klassen, die sogenannten DCS-Klassen (DeCompressionSickness) unterteilt. Welche Folgen das genau sind, können Sie ganz einfach selbst herausfinden.

Spaß beiseite, achten Sie beim Tauchen unbedingt auf Dekompressions-Stopps. Im schlimmsten Fall können Schäden am Gehirn und anderen Organen auftreten.

Dekompression auch beim Apnoetauchen?

Ja, auch beim Freediving ist es möglich, eine Dekompressionskrankheit zu erleiden. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist allerdings, sowohl beim Hobby- wie auch beim Sporttaucher, eher gering.

Dekompressionskrankheiten beim Apnoetauchen sind vor allem bei Perlentauchern in Polynesien und bei den japanischen Ama zu beobachten. Die polynesischen Ureinwohner tauchen mit Bleigewichten bis in Tiefen von 45 Meter; der Abstieg dauert 90-120 Sekunden und die Verweildauer beträgt zwischen 30-60 Sekunden. Das ganze bei 6-15 Tauchgängen in der Stunde und oftmals bis zu 6 Stunden täglich.

Unter diesen extremen Umständen ist es auch beim Freediving möglich, dass sich größere Mengen Stickstoff im Blutkreislauf ansammeln. In erster Linie dafür verantwortlich sind die schnell aufeinanderfolgenden Tauchgänge, die dem Körper nicht die Zeit geben, den Stickstoff vollständig abzubauen - die Folgen sind die gleichen wie beim Gerätetauchen.

Im Freediving wird die Dekompressions-Krankheit auch Taravana genannt - bitte nicht verwechsel mit Nirvana. Das Wort stammt ebenfalls von den polynesischen Ureinwohnern und bedeutet soviel wie „Verrückt durch das Meer”.

Umweltfaktoren beim Apnoetauchen - oft unterschätzt!

 

Wenn es nicht gerade die eigene Dummheit oder extreme Selbstüberschätzung ist, die regelmäßig dafür sorgt, dass es zu Tauchunfällen kommt, wären da noch einige Umweltfaktoren über die man sich als Taucher im Klaren sein sollte.

Strömungen und Gezeiten sind tückisch!

Achten Sie auf Gezeiten und Strömungen. Ersteres gilt natürlich nur für Freediver, die in Meeren tauchen gehen. Je nachdem wo Sie vorhaben, sich ins kühle Nass zu stürzen, sollten Sie sich vorher über die lokalen Gegebenheiten von Ebbe und Flut informieren. Gezeiten folgen schließlich keiner festen Regel, überall auf der Welt treten sie unterschiedlich schnell und stark auf.

Strömungen benötigen nicht zwangsläufig Gezeiten, um zu entstehen. Sie können je nach Gewässer auf unterschiedliche Arten zustande kommen und sind sowohl im Meer, als auch in Seen jeglicher Größe anzutreffen.

Passen Sie besonders auf, wenn es sich um einen See handelt den Sie nicht kennen. Sehr gefährlich sind tiefe Seen, wie der Bodensee. Die Strömungen sind dort besonders heftig und wechseln in Windeseile. Jedes Jahr lassen dort Menschen ihr Leben, weil Sie von den Strömungen erfasst und in die Tiefe gezogen werden.

Ein weiteres Phänomen, welches typisch für Seen ist, sind plötzlich aufziehende Nebelfelder. Sie sind häufig so dicht, dass man in kürzester Zeit die Orientierung verliert.

Achtung Tiere, Achtung Boote!

Bekanntlich gibt es ja viele Arten abzuleben und ebenso viele Arten von Meeresbewohnern, die dafür sorgen können. Besonders in südlichen Regionen ist die Zahl giftiger Tiere hoch. Informieren Sie sich besser vor dem Tauchgang, welche Tiere nur aus der Distanz zu beobachten sind, oder gehen Sie besser gar nicht erst ohne erfahrenen Taucher auf Entdeckungstour.

Abschließend, weil es mit den Gefahren auch langsam mal reicht, möchten wir noch erwähnen, dass auch Unfälle durch Schiffs- und Bootsverkehr durchaus vorkommen. Suchen Sie sich also nicht gerade die Hafeneinfahrt zum Apnoetauchen aus - der Tauchgang sollte gut geplant und der Spot sinnvoll ausgewählt werden!

Sorgen Sie für Sicherheit beim Tauchen, seien Sie sich ständig der Gefahren bewusst und tauchen Sie niemals alleine!

 

Ausrüstung für Apnoetaucher

 

Im Gegensatz zum Gerätetauchen, ist das Equipment beim Freediving überschaubar und für fast jeden Geldbeutel erschwinglich. Wenn Sie gerade erst mit dem Apnoetauchen beginnen reicht das fogende Equipment vollkommen aus. Bekanntlich sind ja aller guten Dinge drei - Neoprenanzug, Flossen, Tauchmaske.

Der Neoprenanzug für Freediver

Zum Freediving werden in der Regel offenporige Neoprenanzüge verwendet, umgangssprachlich auch Halbtrocken-Anzüge genannt. Sie unterscheiden sich von gebräuchlichen Neoprenanzügen in der Art und Weise der Herstellung und in ihrer Funktion.

Schauen wir uns einen normalen Neoprenanzug an, erkennen wir eine sogenannte doppelte Fütterung, das heißt eine zusätzliche Stofflage, wie z.B. Nylon, die von innen und/oder außen auf den Neoprenanzug aufgetragen ist.

Die Funktionsweise dieser Stofflage ist recht simpel. Sie sorgt dafür, dass Wasser in den Neoprenanzug eindringen kann und erlaubt es eine dünne Barriere aus Wasser zwischen Körper und Stoffschicht zu bilden. Produziert der Taucher nun Körperwärme, wird auch die dünne Wasserbarriere erwärmt, woraufhin ein angenehmes Klima im Anzug entsteht.

Weil der Freediver an sich unter Wasser eher der entspannte Typ ist und nicht sonderlich auf viel Bewegung steht, kann er den oben erläuterten Anzug nicht wirklich auf Temperatur bringen - diese Variante ist eher eine Notlösung.

Wie Anfangs erwähnt, brauchen wir also einen Halbtrocken-Anzug. Der maßgebliche Unterschied zum Standardmodell liegt darin, dass die Stofflage auf der Innenseite erst gar nicht vorhanden ist. Der Open-Cell, wie der Halbtrocken-Anzug auch genannt wird, ist dadurch zwar wasserdurchlässig aber trotzdem versiegelt, denn kommt der offenporige Stoff mit der Haut in Berührung bildet sich eine Art Vakuum, das besonders effizient den Wasserfluss in und aus dem Neoprenanzug unterbindet - der Anzug klebt also sinnbildlich an der Haut des Tauchers.

Im Gegensatz zum normalen Neoprenanzug muss also kein Wasser erwärmt werden, um sich von der kalten Umgebung abzuschirmen, sondern es entsteht eine Art Isolierung, die so effizient ist, dass sie den Taucher bei Temperaturen um die 0° C zwischen 40 und 50 Minuten warm hält.

Beschichtung, Smoothskin oder Superskin?

Die Funktionsweise der inneren Stoffschicht haben wir eben kennengelernt. Werfen wir nun einen kurzen Blick auf die äußere Beschichtung. Im Prinzip haben wir nur zwei Möglichkeiten, was die Außenbeschichtung angeht - mit oder ohne Beschichtung!

Schauen wir uns beide Varianten kurz an. Neoprenanzüge mit Außenbeschichtung bieten im großen und ganzen nur einen wesentlichen Vorteil und zwar sind sie resistenter gegen Beschädigungen, wie Risse und Kratzer.

Neben diesem Vorteil gibt es allerdings auch einen Nachteil. Durch die Außenbeschichtung entsteht ein größerer Wasserwiderstand, das heißt Sie sind unter Wasser nicht so agil, wie mit der folgenden Variante.

Neoprenanzüge ohne äußere Schicht, heißen Smoothskin oder Superskin. Aufgrund des fehlenden Materials sind sie von außen besonders weich, was sie wiederum anfällig für oben genannte Beschädigungen macht. Gleichzeitig ermöglichen sie dem Taucher sich agiler und schneller im Wasser fortzubewegen, weil sie einen geringeren Widerstand erzeugen. Darüber hinaus halten Smoothskin Neoprenanzüge den Taucher, nachdem er aus dem Wasser kommt, für längere Zeit warm.

Beide Varianten, sprich mit und ohne Beschichtung, sind in verschiedenen Farben und Tarnmustern erhältlich. Letzteres wird vor allem beim Speerfischen bevorzugt getragen.

Apnoe Tauchmasken

 

Selbst wenn Sie keine Lust auf einen Neoprenanzug oder Flossen haben, eine Tauchmaske können wir Ihnen herzlichst empfehlen, denn eine Sache haben wir alle gemein - unter Wasser sind wir Blindfische.

Brauche ich unbedingt eine Apnoe Tauchmaske?

Eine Apnoemaske ist nicht zwangsläufig notwendig, bietet allerdings ein paar nützliche Eigenschaften, die das Freediving begünstigen. Zum einen wäre da das geringe Innenvolumen. Es ermöglicht dem Freitaucher, der ohnehin nur mit dem eigenen Lungenvolumen auskommen muss, die Maske mit wenig Luft auszublasen.

Freediving Masken sind zudem selten aus transparentem Silikon gearbeitet, was den großen Vorteil bietet, dass der Taucher nicht von seitlichen Wasserreflexionen und Bewegungen gestört wird. Zwar haben Apnoemaske ein kleineres Blickfeld, dafür kann sich der Freediver besser auf das Fokussieren, was vor ihm liegt.

Spezielle Tauchmasken fürs Freediving bekommen Sie bei uns im OnlineShop. Erstklassige Modelle sind die Mares X-Free und die Mares Viper.

Wer Freediving nur in geringen Tiefen betreibt, der muss nicht zwangsläufig eine Apnoemaske haben. Auch normale Tauchmasken haben ihre Vorzüge und sind darüber hinaus optisch verglasbar. Falls Interesse an einer optischen Tauchmaske besteht, haben Sie mit uns einen Spezialisten gefunden. Wir verarbeiten hochwertige Gläser aus Deutschland mit Ihren individuellen Sehwerten.

Update: Jetzt gibt es auch optisch verglasbare Apnoe-Tauchmasken. Wir haben zwei Topmodelle: Cressi Calibro und Mares Sealhouette

Gib mir die Flosse! - aber welche?

Beim Kauf von Flossen sollten Sie bedenken, dass mit jeder Bewegung wichtiger Sauerstoff verbraucht wird. Überlegen Sie sich deshalb genau, was Sie unter Wasser vor haben.

Geht es Ihnen darum, möglichst tief zu Tauchen, empfehlen sich vor allem lange Flossen. Sie geben mit wenigen Schlägen guten Schub, ohne das größerer Kraftaufwand von Nöten ist.

Tauchen Sie lieber zwischen Riffen oder in seichtem Wasser, dann sollte die Auswahl eher auf eine kurze und härtere Flosse fallen. Sie verleiht Ihnen Wendigkeit und bietet mehr Bewegungsspielraum.

Den Härtegrad und die Länge einer Flosse sollte jeder für sich selbst herausfinden - die beste Variante ist testen. Auf alle Fälle sollte auch die körperliche Beschaffenheit des Tauchers berücksichtigt werden. Auf dem gegenwärtigen Markt gibt es unzählige Flossen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Sind Sie unsicher, lassen Sie sich am besten von einem erfahrenen Tauchlehrer beraten.

FreeFall Apnoetauchen

 

Erfahrene Apnoeisten kennen ihn und viele Hobby-Freediver suchen ihn, den Punkt, an dem das Wasser keinen Auftrieb mehr gibt und die Schwerkraft die Oberhand gewinnt. Apnoetaucher nennen diesen Punkt FreeFall. An dieser Stelle im Wasser kann ein Taucher im freien Fall, dass heißt ohne Kraftaufwand, in die Tiefe gleiten - daher auch der Name FreeFall.

Wie funktioniert der FreeFall?

Möglich wird der Free Fall dadurch, dass die Atemluft mit zunehmender Tiefe und dem steigenden Druck stark komprimiert wird. Das Volumen der Lunge ist dann so gering, dass der Auftrieb nicht mehr in der Lage ist, den Taucher wieder nach oben treiben zu lassen - anschließend übernimmt die Schwerkraft den Rest.

Wann setzt der FreeFall ein?

Eine genaue Angabe in Metern, ab wann der FreeFall einsetzt, gibt es nicht. Orientieren Sie sich an einem Mittelwert von 18-20 Metern. Der Wert ist allerdings abhängig von Faktoren, wie dem Wasser in dem getaucht wird, dem verwendeten Neoprenanzug oder ob Tauchgewichte benutzt werden. All das nimmt Einfluss darauf, wie schnell und ab wieviel Metern der freie Fall einsetzt. 

Vorsicht beim Benutzen von Gewichten!

Der Einsatz von Tauchgewichten spielt beim FreeFall eine nicht unerhebliche Rolle. Sollten Sie mit Gewichten tauchen, ist Vorsicht geboten. Schwere Gewichte verlagern den Punkt, an dem der FreeFall einsetzt zwar um einige Meter nach oben, allerdings ziehen diese wortwörtlich auch einige Probleme nach sich.

Schwere Gewichte machen den Aufstieg unglaublich schwer, denn alles was Sie mit runter nehmen, muss im Regelfall auch wieder mit nach oben, es sei denn Sie benutzen jedes mal neue Gewichte, was natürlich totaler Blödsinn ist. Sie müssen also extrem viel Energie aufwenden, um wieder an die Oberfläche zu kommen. Wer noch nie mit schweren Gewichten getaucht ist, sollte also besser die Finger davon lassen.

Kommen Sie trotz schwerer Tauchgewicht wieder an die Oberfläche, sind die ersehnten Atemzüge keine Entspannung, denn auch jetzt wollen die Gewichte, anders als Sie, weiterhin nach unten sinken.

Eine weitere Gefahr beim Benutzen von Tauchgewichten tritt auf, sollte der Freediver einen Flachwasser-Blackout bekommen. In diesem Fall ist das Risiko lebensgefährlich, denn der bewusstlose Taucher ist nicht mehr in der Lage die Gewichte abzulegen. Er wird also, handlungsunfähig wie er ist, wieder nach unten gezogen; selbst für seinen Buddy wird eine Rettung zum Alptraum.

Der ernüchternste Punkt beim Einsatz von Tauchewichten ist jedoch die Tatsache, dass Sie niemals den atemberaubenden Moment erleben werden, wenn das Meer und die natürlichen Gesetze die Oberhand gewinnen und Sie langsam und behutsam nach unten ziehen.

Die richtige Körperhaltung beim FreeFall

Der freie Fall kann durch die richtige Körperhaltung stark begünstigt werden. Achten Sie daher auf eine stromlinienförmige Haltung. Von Kopf bis Fuß sollte nach Möglichkeit eine Linie entstehen. Versuchen Sie diese Haltung nicht dadurch zu erzwingen, indem Sie sich steif wie eine Brett machen. Der Körper sollte entspannt und locker sein. Dies ist nicht nur angenehmen beim Tauchen sondern spart auch Energie. Diese Haltung ist optimal beim Abtauchen an einer Leine.

Viele sind Menschen sind in der Sprunggelenks- und Beinmuskulatur, was die Beweglichkeit anbelangt, eingeschränkt, wodurch es schwer fallen kann eine gerade Linie mit den Flossen zu bilden. Hier helfen Mobilitäts- und Dehnübungen, denn je stromlinienförmiger die Haltung ist, desto leichter gleiten Sie hinab.

Tauchen Sie nicht an einer Leine, sondern im offenen Gewässer, entlang eines Riffs, dann ist es empfehlenswert den Winkel etwas zu verändern. Schauen Sie, dass Sie im 45° Winkel oder etwas steiler abtauchen. Dadurch haben Sie zum einen ein besseres Blickfeld und zum anderen macht es den Abstieg angenehmer und besser zu kontrollieren.

Was bringt der FreeFall?

Neben dem tollen Erlebnis des nahezu schwerelosen Hinabgleitens, spart es dem Apnoeisten wertvolle Energie, die später wieder zum Auftauchen benötigt wird. Anstatt sich auf Flossen und- Armschläge zu konzentrieren, kann sich der Apnoetaucher voll und ganz auf den Abstieg fokussieren. Allerdings sprechen wir an dieser Stelle schon von sehr erfahrenen Freedivern, die den FreeFall auf Wettkampfniveau einsetzten.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass der FreeFall nichts für Anfänger und eigentlich auch nichts für Hobbytaucher ist. Die Risiken sind lebensbedrohlich und selbst professionelle Freediver tauchen nur unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen und unter Aufsicht von erfahrenen Tauchern, die im Ernstfall jederzeit zur Stelle sind.