Pflege, Reinigung und Wartung der Tauchausrüstung

Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Tauchgang geplant und viel Zeit investiert, alles zu organisieren. Jetzt stehen Sie am Ufer und bemerken, dass Ihre Ausrüstung beschädigt oder nicht mehr funktionsfähig ist. Wie würden Sie reagieren?

Nicht nur, dass der Ärger groß ist, zudem ist es auch gefährlich, falls Sie die fehlerhafte Ausrüstung ignorieren und trotzdem ins Wasser gehen. Besitzen Sie die richtige Tauchausrüstung und möchten diese nach einer langen Zeit wieder aus dem Schrank holen, überprüfen Sie diese auf mögliche Defekte. Ein Gutachten von einem Fachhändler einzuholen, ist gerade für Anfänger die sicherste Lösung. Zudem sollten Sie darauf achten, ob die Reglerrevision fällig ist oder die Sauerstoffflasche eventuell zum TÜV muss.

Damit Ihr Equipment für lange Zeit in Schuss bleibt, sollte es nach jedem Tauchgang gereinigt und gepflegt werden. Hier erfahren Sie, was es dabei zu beachten gibt.

Vorbereitung

Die Sicherheit beim Tauchen sollte oberste Priorität haben, da Sie der Tauchausrüstung letztendlich Ihr Leben anvertrauen. Fehlt etwas oder liegen Defekte vor, muss genug Zeit sein, um für Ersatz zu sorgen oder die Ausrüstung zu reparieren. Nach der ersten Analyse sollten Sie  folgendermaßen vorgehen: Entweder Sie Warten Ihre Tauchausrüstung selbst oder lassen diese von einem Fachspezialisten bearbeiten.

Löcher im Tauchanzug

Ärgerlich ist es, kurz vor dem Tauchgang zu bemerken, dass der Tauchanzug Löcher hat. In der Regel lassen sich Trockentauch- und Neoprenanzüge ganz einfach selbst reparieren. Wichtig ist, die betroffene Stelle vorher gut zu säubern.

Tauchanzug Flicken, Tapen oder Kleben

Das Flicken oder Tapen ist für eher größere Löcher geeignet. Kleine Löcher lassen sich ganz einfach mit Klebstoff behandeln. Das Nähen gestaltet sich nicht immer einfach, ist aber mit Präzision und Geduld möglich. Hat sich die Naht geöffnet, muss doppelt genäht werden. Sollten Sie sich das nicht zutrauen, wenden Sie sich an den Fachhändler Ihres Vertrauens.

Flicken oder Tapen:

In der Regel lassen sich Löcher im Tauchanzug relativ leicht reparieren. Falls Sie selbstsicher genug sind, fangen Sie damit an, die betroffenen Bereiche gut zu säubern, anschließend kommt das Flickzeug zum Einsatz. Bei einem Trockentauchanzug sollten Sie zur Sicherheit einen Fachmann damit beauftragen. Den Neoprenanzug können Sie in der Regel sehr gut und schnell alleine aufarbeiten.

Kleben

1. Das Loch finden

Im ersten Schritt ist ein wenig Sucharbeit nötig. Wo genau befindet sich das Loch?

2. Der Kleber

Zu beachten ist, dass Sie den richtigen Kleber verwenden. Entscheidend ist, für welches Material Sie den Kleber nutzen möchten. Für Neoprenanzüge können Sie, wie der Name schon sagt, den Neoprenkleber nutzen. Ansonsten ist der Klebstoff von Aquasure zu empfehlen. In der Taucherszene ist dieser als Allzweckwaffe bekannt und eignet sich hervorragend zum Verschließen von Löchern in Tauchanzügen.

3. Bereich um das Loch reinigen

Drehen Sie Ihren Anzug auf links – sprich das Innere nach außen. Die meisten Tauchanzüge sind von außen noch mit einem zweiten Material überzogen, das das eigentliche Material vor äußeren Einflüssen schützen soll. Daher kleben Sie das Loch von innen. Damit ist gewährleistet, dass der Kleber direkt auf dem Loch angebracht wird. Bevor mit dem Kleben begonnen wird, sollten Sie das Loch vorab gut reinigen. Das Material sollte nicht nass sein und möglichst frei von fettigen Rückständen.

4. Kleber auftragen           

Nach dem Reinigen verteilen Sie ein wenig des Klebstoffes auf und um das Loch herum. Verstreichen Sie ihn mit einem Pinsel, sodass ein dünner Film des Klebers auf dem Loch haften bleibt. Anschließend lassen Sie alles etwas antrocknen und tragen eine weitere Schicht Kleber auf. Diese Prozedur können Sie 2-4 Mal wiederholen. Wichtig ist, dass das Loch am Ende gut und gleichmäßig abgedichtet ist.

5. Zusätzliches Tape            

Vorschlag: Ein weiteres Tape bietet auch bei erhöhter Belastung weitere Sicherheit. Bringen Sie dieses Tape auf der Rückseite an und Bügeln ein paar Mal mit einem Bügeleisen drüber.

Reißverschlüsse am Tauchanzug

Reißverschlüsse müssen gewachst, gepflegt und von Schmutz befreit werden, damit sie gut schließen. Bei Metallzippern sollten Sie Wachs aus dem Fachhandel nutzen, bei Kunststoffzippern ist ein spezielles Silikonfett angebracht.

Verschlüsse bei Trockentauchanzügen 

Da die Manschetten der Trockentauchanzüge chemisch mit Metall reagieren können, sollten Sie ihn nie auf Metallbügel hängen. Darüber hinaus sollte der Reißverschluss nie über längere Zeit geknickt sein, denn hier besteht die Gefahr, dass Materialermüdungen auftreten.

Manschetten am Tauchanzug

Wenn der Tauchanzug nach langer Zeit wieder ausgepackt wird, ist es dringend zu empfehlen, die Manschetten zu überprüfen. Besonders wichtig ist es, den Tauchanzug nach der kalten Jahreszeit genauer unter die Lupe zu nehmen, da die Manschetten häufig bockig auf Kälte reagieren. Zusätzlich sollten Sie Ihre Ausrüstung vorsichtig auf Risse kontrollieren.

Zustand und Größe der Tauchausrüstung

Die Passform und der Zustand sind die wichtigsten Punkte. Ist die Ausrüstung zu eng oder der Zustand fragwürdig, ist es zu empfehlen, die Tauchausrüstung zu ersetzen. Ein tadelloser Zustand sollte die Grundvoraussetzung sein, da eine gut gepflegte Tauchausrüstung Leben retten kann.

Pudern

Das Pudern erleichtert zum einen das Ein- und Aussteigen aus dem Trocki. Ebenso bleiben die Manschetten geschmeidig, wenn man sie regelmäßig nach dem Tauchgang mit Pflegemittel versorgt.

Schutzkappen

Da sich im Gewinde Staub und Schmutz sammeln, ist es nötig, die Schutzkappen regelmäßig zu reinigen. Denn die Schutzkappen sorgen dafür, dass Fremdkörper und Wasser nicht in das Ventil geraten. Zum Reinigen nehmen Sie ein feuchtes Tuch und reiben die Kappe von innen ein paar Mal ab. Nach jedem Tauchgang ist es besonders wichtig, die Ventile vorsichtig zu öffnen, um die Luft langsam ausströmen zu lassen.

Finimeter

Das Finimeter oder auch Manometer genannt ist ein Druckmessgerät, welches Tauchern den noch verbleibenden Druck in der Druckluftflasche anzeigt. Seine Funktion muss einwandfrei gewährleistet sein. Der Tauchcomputer überwacht zwar mit, trotzdem sollte ständig überprüft werden, ob er richtig anschlägt.

Atemregler

Der Atemregler ermöglicht dem Taucher das Atmen unter Wasser, mithilfe eines unter Druck stehenden Atemgases. Sie sollten vor jedem Tauchgang prüfen, ob der Atemregler eine gültige Revision besitzt. Ebenso sollte das Mundstück auf Defekte untersucht werden.

Schläuche 

Die Schläuche müssen auf Mängel geprüft werden. Passiert dies nicht und die Schläuche sind beschädigt, kann es zu lebensbedrohlichen Situationen beim Tauchen führen.

Pflege und Aufbewahrung von Tauchmasken

 

Versuchen in jedem Fall Hitze zu vermeiden. Denn diese kann dazu führen, dass sich der Maskenkörper verformt. Sonnenstrahlen führen dazu, dass sich das Silikon verfärbt und besonders bei durchsichtigen Silikon nicht schön aussieht. Wir raten Ihnen von einer feuchten Lagerung der Tauchmaske ab. Denn diese führt zu unschönen Stockflecken auf Gummi und Silikon, welche nicht sonderlich einfach zu entfernen sind.

Beim Transportieren der Tauchmaske sollten Sie darauf achten, keine schweren Gegenstände auf sie zu legen und sie nicht achtlos in den Koffer zu stopfen. Für gewöhnlich erhalten Sie die meisten Tauchmasken in einer speziellen Maskenbox, mit der der Ihre Tauchmaske beim Transport bestens geschützt ist.

Achten Sie nach jedem Tauchgang darauf die Maske mit Leitungswasser auszuspülen und abzutrocknen. Dies beugt Verschmutzungen vor.

Fragen Sie im Tauchgeschäft nach

Sollten Sie nach der Aufarbeitung Bedenken haben, fragen Sie in einem Tauchshop nach, ob Ihre Tauchausrüstung fehlerfrei ist. Ansonsten ist zu sagen: Je besser Sie die Tauchausrüstung pflegen, desto länger werden Sie Freude daran haben.