Statistiken zufolge, ist Panik einer der häufigsten Ursachen für schwere Tauchunfälle. Panik wird durch übersteigerte und unkontrollierte Angst ausgelöst.
Die Angst gilt als eine völlig normale Empfindung, welche absolut lebenswichtig ist. Würden Lebewesen keine Angst empfinden, würden sie sich ständiger () Lebensgefahr befinden.
Häufig vorkommende körperliche Reaktionen auf Angst:
● Flache und schnelle Atmung
● erhöhte Muskelanspannung
● Schwitzen, Zittern und Schwindelgefühl
● Übelkeit und Atemnot
Bei Tauchern lässt sich unter Wasser Unwohlsein anhand verschiedener Gesten oder Verhaltensweisen erkennen:
● der Taucher hat einen starren Blick und aufgerissene Augen
● schaut vermehrt nach oben und zögert
● sucht häufig Körperkontakt, Nähe zu anderen Tauchern
● weist eine beschleunigte Atmung auf (erkennbar an den Luftblasen)
● reagiert nicht sofort auf Tauchzeichen

Häufig vorkommende Ängste beim Tauchen
Angst vor Dunkelheit und Tiefe:
Besonders unerfahrene Taucher oder Tauchanfänger haben Angst vor den Tiefen des Ozeans. Nicht zu wissen was einen erwartet, löst bei vielen Tauchern ein mulmiges Gefühl aus. Zudem führt der Verlust von Fix- und Orientierungspunkten zur Entstehung von Angst.
Angst zu ersticken:
Diese Angst kommt bei vielen Tauchern vor. Besonders im Falle einer fahrlässigen “Sparatmung”, bei der nicht dem Bedarf entsprechend geatmet wird und der Körper das Ansteigen des CO2s im Blut signaslisert und somit auch die Angst zu Ersticken.
Angst vor Kontrollverlust:
Viele Taucher haben die Befürchtung, dass während eines Tauchgangs die Technik nachlässt. Das zum Beispiel der Tauchcomputer nicht funktioniert oder beim Technischen Tauchen kein Sauerstoff mehr produziert wird. Zu wissen, dass man sich in solch einem Fall voll und ganz auf die Tauchausrüstung verlassen muss, löst in vielen Tauchern Unbehagen aus.
Phobien:
Unter einer Phobie versteht man eine extreme Angst vor bestimmten Objekten und Situationen.
Die Klaustrophobie, eine häufig vorkommende Phobie kann auch unter Wasser ausgelöst werden.
Unter Klaustrophobie versteht man die krankhafte Angst vor geschlossenen oder engen Räumen. Taucher, welche diese Phobie über verfügen, sollten auf Wrack- und Höhlentauchgänge verzichten, da es dort oftmals sehr eng ist.
Die Hai-Phobie ist eine ziemlich bekannte Phobie, welche besonders durch Hollywood Filme sehr verstärkt wird. Durch Filme wie "Der Weiße Hai“ hat sich ein bestimmtes Bild in den Köpfen der Menschen festgesetzt. Jedoch ist ihr Ruf schlechter als nötig. Denn für gewöhnlich sind sie ziemlich scheu.
Dennoch empfehlen wir im Falle einer Hai-Phobie, sich vor jedem Tauchgang genauestens über den Aufenthalt von Haien in dem Gebiet zu erkunden. Hilfreich ist auch, erst in Indoor-Tauchcentern zu tauchen und sich der Reihe nach ans offene Gewässer zu trauen.
Tipps zur Reduzierung von Ängsten während des Tauchgangs:
● mit Freunden/ Bekannten tauchen (verleiht einem ein Gefühl von Sicherheit)
● eventuell erst in Indoor-Tauchcentern tauchen, falls Angst vor Tiefe und/oder gewissen Meerestieren besteht
● Tauchausrüstung immer in einem optimalen Zustand halten (regelmäßig überprüfen lassen)
● Notfall-/Sicherheitsübungen regelmäßig trainieren
● unter Wasser dem Buddy sofort klarmachen, wenn man sich unwohl fühlt
● Blickkontakt, beruhigende Gesten, sowie Berührungen (Händchenhalten)
● Mental Diving: führt zum geringeren Luftverbrauch, was gleichzeitig das Tauch-Vergnügen verlängert. Wie bereits erwähnt führt Angst oftmals zu Kurzatmigkeit, welche durch das Mentaltraining verringert wird. Mental Diving fördert das bewusste Wahrnehmen. Zudem erleben Taucher die Tauchgänge intensiver und haben mehr Spaß daran.
Wie verhindert man eine Panikreaktion vor und während des Tauchgangs?
Grundsätzlich sollte der betroffene Taucher sich darauf konzentrieren, die Ruhe zu bewahren und so schnell wie möglich die Kontrolle über die eigenen Gefühle wieder zu erlangen. Beim unkontrollierten Handeln ist es nicht mehr möglich rationale Entscheidungen zu treffen und man bringt sich selbst sowie den eigenen Tauch-Buddy in Gefahr.
Erfahrene Taucher empfehlen die Bauchatmung, auch Zwerchfellatmung genannt. Hierbei wird nicht in den Brustkorb, sondern in den Bauch geatmet. Der Körper entspannt sich und es wird eine bessere Sauerstoffaufnahme in den Blutkreislauf ermöglicht.
Reizüberflutung gehört zu den meist vorkommenden Auslösern von Angst. Durch das Trainieren von Standardsituationen unter Wasser, wird die Reizüberflutung beim Taucher drastisch reduziert. Auch hier zählt “Übung macht den Meister”. Je öfter und regelmäßiger getaucht wird, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit sich von zu vielen verschiedenen und neuen Reizen überfordert zu fühlen.